Tiefprovinz-Roman

Innsbruck: Kyrene Verlag 2004. 127 Seiten. EUR 12,-.

ISBN 3-900009-00-7.

Innsbruck bewirbt sich viermal im Jahr um Olympische Spiele und wird stattdessen von einer internationalen Jury aus Schasibody zur Weltstadt der Provinz gewählt. Als Bürgermeisterin dieser Metropole, wie sich Innsbruck jetzt stolz nennen darf, steht die Metzgermeisterin täglich in der Provinzzeitung. Die Gesichter der Seitenblicke verrutschen dabei leicht in Seitenlage. Obendrein müssen Tag für Tag Bettlerstatuen weggeräumt, Zebrastreifen nachgemalt und die unsäglichen FUZO-Fragmente belebt werden. Unterstützt wird die Grande Dame des Nonsens dabei von einem Unterwäschehändler, der schon ein paar Mal in der Fußgängerzone von der Straßenbahn umgefahren worden ist. Seine gedanklichen Kopfverletzungen sind zum Glück nur auf den zweiten Blick erkennbar. Jammernde Wirte, ein ausgebrannter Lehrkörper des Pflichtschulbereiches und viel Volk ohne Perspektive machen die Stadt zum Ereignis. Nicht jeder grüßt jeden, aber alle grüßen die Volksvertreter, weil diese wirklich schönes Wetter machen. Die Architektur der Provinz ist der Seelenlage der Provinzbewohner nachempfunden. Patchwork und Baumax, Sackroller und Sixpacks bestimmen die Geometrie des Empfindens.

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